Eginald Schlattner

Eginald Schlattner, geboren am 13. 9. 1933 in Arad (Rumänien), wuchs im siebenbürgischen Fogarasch auf. Nach dem Abitur am deutschsprachigen Bruckenthal-Gymnasium in Sibiu (Hermannstadt) nahm er 1952 in Cluj (Klausenburg) zunächst ein Studium der evangelischen Theologie auf, aus dem er zum Studium der Mathematik und Hydrologie wechselte. 1957 wurde er von der Securitate verhaftet und 1959 wegen „Nicht-Anzeige von Hochverrat“ zu zwei Jahren Haft verurteilt. Nach seiner Entlassung arbeitete er mehrere Jahre als Tagelöhner in einer Ziegelfabrik, später als Bautechniker und technischer Zeichner, bevor er das Studium der Hydrologie wieder aufnehmen und 1969 abschließen durfte. Nach weiteren Jahren als Hydrologe setzte er ab 1973 das Studium der evangelischen Theologie in Sibiu (Hermannstadt) fort und war seit 1979 als Pfarrer in Rosia (Rothberg) sowie viele Jahre als Gefängnispfarrer tätig. 2018 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Cluj (Klausenburg) verliehen. 2021 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande.

*  13. September 1933

von Sven Robert Arnold

Essay

Als 1998 der Roman „Der geköpfte Hahn“ des damals 65-jährigen Eginald Schlattner erschien, war die Kritik schnell mit dem Verweis auf Thomas Manns „Buddenbrooks“ bei der Hand, sind doch beide Bücher autobiografisch motivierte Gesellschaftsromane. Der Siebenbürger Sachse Schlattner erzählt in seinem Debüt vom Mikrokosmos der rumänischen Kleinstadt ...